Das französische Bildungssystem

Während der Kindergarten in Deutschland nicht verpflichtend ist, tritt für französische Kinder bereits mit der „Ecole Maternelle“ die Schulpflicht ein. Die Kinder werden dort „eingeschult“ in dem Kalenderjahr, in dem sie ihren 3. Geburtstag feiern. Sie werden je nach Alter in Klassen von bis zu 30 Kindern zusammen betreut, bis sie nach 3 Jahren auf die Grundschule wechseln. Insgesamt ist der schulische Aspekt in der Ecole Maternelle deutlich größer, als man es aus deutschen Kindergärten kennt. Jede Klasse hat eine feste Klassenlehrerin sowie eine zusätzliche Betreuerin und es wird gespielt, gebastelt, gesungen, geturnt aber auch gelernt (Zählen, Farben, Formen, Buchstaben). Die Uhrzeiten sind für alle Kinder gleich und es ist Eltern nicht möglich, individuelle Zeiten für ihre Kinder festzulegen, wie es in Deutschland üblich ist. Ein typischer Tag für die Kinder von 3-6 Jahren fängt um 8.30 an. Die „Schule“ hört um 16.30 auf, im Anschluss haben Familien, die ihre Kinder bspw. aus beruflichen Gründen nicht eher abholen können, die Möglichkeit, sie bis um 19 Uhr in die Hortbetreuung zu geben. Für die ersten beiden Klassen der École Maternelle, also die Drei- und Vierjährigen, gibt es einen gemeinschaftlichen Mittagsschlaf. Wo in Deutschland nach der Grundschule oft entsprechend der Schulnoten eine Wahl zwischen Haupt-, Realschule und Gymnasium getroffen wird, werden in Frankreich alle Kinder noch bis zur 9. Klasse gemeinsam unterrichtet („Collège„). Erst danach findet eine Orientierung entsprechend der Leistungen statt.
französisches Bildungssystem
Während der Kindergarten in Deutschland nicht verpflichtend ist, tritt für französische Kinder bereits mit der „Ecole Maternelle“ die Schulpflicht ein. Die Kinder werden dort „eingeschult“ in dem Kalenderjahr, in dem sie ihren 3. Geburtstag feiern. Sie werden je nach Alter in Klassen von bis zu 30 Kindern zusammen betreut, bis sie nach 3 Jahren auf die Grundschule wechseln. Insgesamt ist der schulische Aspekt in der Ecole Maternelle deutlich größer, als man es aus deutschen Kindergärten kennt. Jede Klasse hat eine feste Klassenlehrerin sowie eine zusätzliche Betreuerin und es wird gespielt, gebastelt, gesungen, geturnt aber auch gelernt (Zählen, Farben, Formen, Buchstaben). Die Uhrzeiten sind für alle Kinder gleich und es ist Eltern nicht möglich, individuelle Zeiten für ihre Kinder festzulegen, wie es in Deutschland üblich ist. Ein typischer Tag für die Kinder von 3-6 Jahren fängt um 8.30 an. Die „Schule“ hört um 16.30 auf, im Anschluss haben Familien, die ihre Kinder bspw. aus beruflichen Gründen nicht eher abholen können, die Möglichkeit, sie bis um 19 Uhr in die Hortbetreuung zu geben. Für die ersten beiden Klassen der École Maternelle, also die Drei- und Vierjährigen, gibt es einen gemeinschaftlichen Mittagsschlaf. Wo in Deutschland nach der Grundschule oft entsprechend der Schulnoten eine Wahl zwischen Haupt-, Realschule und Gymnasium getroffen wird, werden in Frankreich alle Kinder noch bis zur 9. Klasse gemeinsam unterrichtet („Collège„). Erst danach findet eine Orientierung entsprechend der Leistungen statt.

École maternelle

Kindergarten/Vorschule

Petite, Moyenne & Grande Section

3 Jahre

École primaire

Grundschule
CP bis CM 2
3 Jahre

Collège

Mittelstufe
Sixième bis Troisième
3 Jahre
Oberstufe (3 Jahre)
Seconde
Terminale

Centre de formation d'apprentis

Lycée général

Allgemeine gymnasiale Oberstufe

Lycée professionnel

Fachoberschule

Lycée/Institut/ École

Université

Grande École/ École Supérieure

Ecole de Commerce/­Management, Sciences Politiques, Ingénieur etc.

Vie professionnelle

Berufsleben

Unterschiede im Schulalltag

Ebenso wie in Deutschland sind die öffentlichen Schulen in Frankreich kostenlos. Allerdings unterscheidet sich das Notensystem grundlegend. In der Grundschulzeit wird neuerdings in den Zeugnissen ausgewiesen, ob eine Fähigkeit erreicht wurde oder nicht bzw. überschritten wurde (pas atteint, partiellement atteint, atteint, dépassé), Klassenarbeiten werden mit Buchstaben von A (sehr gut) bis D (schlecht) bewertet mit entsprechenden Abstufungen durch Plus + und Minus – .

Das Foto zeigt eine Gruppe von Kindern, die eine französische Schule besuchen.

Ab dem „Collège“ wird eine Notenskala von 0-20 Punkten angewendet. Hierbei ist 20 die höchste Punktzahl und 0 die niedrigste. Während 12 bzw. 13 Punkte zu den mittleren Noten zählen, werden 15 Punkte als gut sowie 16 bzw. 17 Punkte als sehr gut bezeichnet.

Generell besteht ein großer Unterschied zu Deutschland in den Schulzeiten und -tagen. Ein klassischer französischer Schultag fängt morgens zwischen 8 Uhr und 8.30 an und hört erst nach 16 Uhr auf. In vielen Kommunen wurde für ein System gestimmt, wo Vorschul- und Grundschulkinder mittwochs gar keinen Unterricht haben, sondern sich „ausruhen“ können. Dafür dauert der Unterricht an den anderen 4 Tagen etwas länger. Viele französische Kinder können aus diesem Grund mittwochs einem Sport- oder Musikunterricht nachgehen. In den anderen Kommunen findet mittwochs nur vormittags bis maximal 12 Uhr Unterricht statt, der Nachmittag ist frei. 

Ab dem „Collège“ ist dann von Montag bis Freitag immer von morgens bis nachmittags Unterricht, wobei der Unterricht mittwochs in der Regel schon mittags gegen 13 Uhr endet.

Auf dem Weg zur beruflichen Ausrichtung

Nach Abschluss des Collège mit dem „Brevet“ (ähnlich wie der MSA in Deutschland) gibt es die Möglichkeit, direkt eine Berufsausbildung zu machen oder weiter auf die Schule zu gehen, nämlich auf das Gymnasium („Lycée“). Das Lycée wird wie in Deutschland mit dem Abitur abgeschlossen, wobei es in Frankreich einen großen Unterschied gibt zwischen dem normalen Gymnasium, das z.B. auf naturwissenschaftliche Studiengänge vorbereitet und dem „Lycée professionnel“, das die Schüler auf eine bestimmte Berufsausrichtung schult, z.B. auf das Hotelwesen, und sehr viel praxisbezogener orientiert ist. Beim anschließenden Studium gibt es wiederum den Unterschied zwischen Universitäten und den Ecoles. Die Ecoles sind je nach Ansehen in verschiedene Gruppen unterteilt, können sowohl öffentliche als auch private Einrichtungen sein und daher sowohl kostenlos als auch kostenpflichtig. Traditionell wird in Frankreich mehr wert darauf gelegt, welche Hochschule ein Absolvent besucht hat, als in Deutschland. Es hat sich in Frankreich als Realität auf dem Arbeitsmarkt herausgestellt, dass Abgänger von Universitäten definitiv schlechter gestellt sind als Diplomanden einer „Ecole“, selbst wenn es sich um das gleiche Studienfach handelt. Da es in Deutschland dieses System nicht gibt und es üblich ist, auf einer Universität zu studieren, sollte dies bei der Bewerbung in Frankreich im Hinterkopf bleiben. 
Das Foto zeigt eine Gruppe junger Erwachsener, welche über den Hof ihrer Universität laufen.
Damit der französische Arbeitgeber keine vorschnelle „französische“ Einstufung unternimmt, können Sie ruhig nachfragen, ob er die Unterschiede zwischen den deutschen und französischen Studienmöglichkeiten kennt und ihn ggfs. auf unseren französischen Artikel über das deutsche Bildungssystem hinweisen.
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Welchen Abschluss kann ich wo anstreben ?

An den Universitäten kann man verschiedene Studiengänge belegen. Das kürzeste Studium umfasst eine zweijährige technische bzw. serviceorientierte Ausbildung an den Universitäten angeschlossenen Instituten (bspw. mit DUT Abschluss). Diese Abschlüsse gelten als praxisnah und werden wegen der zu absolvierenden Praktika sehr geschätzt.

Es ist ebenso möglich, eine Ausbildung („apprentissage“) zu absolvieren. Möchte man nach dem Abitur nicht an einer Universität oder Ecole ein Hochschulstudium aufnehmen, entscheiden sich viele für ein „BTS“ (Brevet Technicien Supérieur). Dies ist ein zweijähriges Diplom, welches entweder rein schulisch oder im dualen System (Schule + Unternehmen) abläuft. Die Schüler erhalten hier viele praktische Kenntnisse und können im Anschluss ins Berufsleben starten, ähnlich wie eine IHK-geprüfte Ausbildung in Deutschland.

Der Bachelor-Abschluss (= „Licence“) erfordert ein dreijähriges Studium inklusive des Schreibens einer Bacherlorarbeit. Danach kann ein zweijähriges Masterstudium sowie darauf ein dreijähriges Doktorat angehängt werden. Das Masterstudium kann auch nur als Master 1 („BAC+4“) oder halt als Master 2 („BAC+5“) absolviert werden.

Zur Aufnahme an einer renommierten Schule für das Studium („Grande Ecole“) muss ein 2 Jahre dauernder sehr intensiver Vorbereitungskurs (die sogenannten classes préparatoires, mit bspw. Schwerpunkt in Mathematik oder Geisteswissenschaften) absolviert werden mit anschließender Aufnahmeprüfung. Die Selektion ist sehr streng und nur die Studenten mit den besten Noten bekommen einen Platz. Das Unterrichtsprogramm erfolgt auf hohem Niveau und es wird bereits in den ersten Jahren des Studiums eng mit Wirtschaft und Industrie zusammengearbeitet. Dies vereinfacht den Einstieg in die Berufswelt.

Nachfolgend finden Sie eine kompakte Übersicht über die verschiedenen Abschlüsse in Frankreich.

Abschlüsse in Frankreich und ihr deutsches Äquivalent

Abkürzung
Französischer Abschluss
Deutsches Äquivalent
Bac
Baccalauréat
Allgemeine Hochschulreife
Bac pro
Baccalauréat professionnel
Fachhochschulreife
CAP
Certificat d’aptitude professionnelle
Abschluss nach 2-jähriger Berufsausbildung
BTS
Brevet Technicien Supérieur
Abschluss nach 2-jähriger schulischer oder dualer Ausbildung
DUT
Diplôme Universitaire Technologique
Fachhochschuldiplom
Bac + 3
Licence
Bachelor (3-jähriges Grundstudium)
Bac + 5
Master
Master (2-jähriges Aufbaustudium)
Bac + 8
Doctorat
Doktorat (3-jähriges Zusatzstudium)
CPGE
Classes préparatoires aux Grandes Écoles
Vorbereitungskurs für die Grandes Écoles (Elite)
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